Bilder und besonders bewegte Bilder spielen in der modernen Mediengesellschaft eine bedeu-
tende Rolle. Sie beeinflussen unser Denken und unsere Wirklichkeitskonstruktionen, Jugendliche
ziehen aus ihnen einen großen Teil ihrer ästhetischen, kulturellen und sozialen Orientierung. Ihr
Weltbild wird in großem Maße durch visuelle Medien geprägt. Neben Kino und Fernsehen
nutzen sie Bilder und Videos in sozialen Netzwerken als wichtiges Darstellungs- und Kommunika-
tionsmedium. Visuelle Kompetenz, die Fähigkeit, Bilder und Bildzusammenhänge einschätzen
und nach Bedeutungs- und Informationsgehalt filtern zu können, stellt daher einen wichtigen
Aspekt von Medienkompetenz dar. Der Erwerb von Wissen zu den Konstruktionsprinzipien
bildlich-filmischer Darstellungen und Erzählungen, zu den Verfahren der digitalen Bildmani-
pulation und ihrer Effekte sowie der Erwerb von Kompetenzen, die eine selbstbestimmte und
medienkritische Rezeptionshaltung unterstützen, ist ein zentrales Anliegen der Medien-
pädagogik.
Die Förderung von Medienkompetenz kann jedoch nur gelingen, wenn sie nicht über die Köpfe
der Jugendlichen hinweg geplant und umgesetzt wird. Jugendliche verfügen bereits über ein
hohes Maß an Kompetenzen durch ihren alltäglichen Gebrauch neuer Medien. Sie reflektieren
ihre Mediennutzung und kommunizieren über aktuelle Kinofilme, Internet-Serien oder Online-
Videos. Werden diese bereits vorhandenen Kompetenzen nicht berücksichtigt, drohen Angebote
der Medienbildung ins Leere zu laufen. Wir möchten daher mit Jugendlichen über ihren Medien-
gebrauch sowie ihre Erfahrungen und Einstellungen ins Gespräch kommen. Anhand aktueller
Medienangebote – vom Kino bis zu sozialen Netzwerken – möchten wir mit ihnen gemeinsam
mit Hilfe der Dialog-Methode erörtern, worin für sie das Faszinierende von Filmen und be-
wegten Bildern liegt, welche Bedeutung diese für sie haben, welche Risiken und Chancen sie
mit ihnen verbinden und welche Schlussfolgerungen sie daraus für den eigenen Mediengebrauch
ziehen. Die Dialogergebnisse können einen Beitrag zur Entwicklung angemessener Angebote
zur Förderung von Medienkompetenz leisten.
In einer Fokusgruppe mit jugendlichen Teilnehmern, die verschiedene Sichtweisen zum Thema
beitragen können, möchten wir das kreative Potenzial des Dialoges zur Entwicklung neuer
Ideen nutzen. Mit einem Fokus-Dialog können Erfahrungen und Wissen der Teilnehmer für
bestimmte Fragestellungen erschlossen und zur Entwicklung neuer Lösungsansätze nutzbar
gemacht werden.
Moderation / Dialogbegleitung:
Mathias Fechter und Susanne Gölitzer
Termin:
Sonntag, 03. Juli 2016
16.00 – 19.00 Uhr
Ort:
Gallus Zentrum, Frankfurt am Main
Nur für angemeldete Teilnehmer.
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