Mit den Flüchtlingen ist in Deutschland ein Thema wieder relevant geworden, das in den letzten
Jahren von der Agenda weitgehend verdrängt schien: Der Umgang mit Fremdheit. Fremdheit
stellt nicht nur eine Herausforderung für Flüchtlinge, die in ein für sie fremdes Land kommen,
sondern auch für uns Eingesessene dar. Bei aller Willkommenskultur und allem Engagement für
die ankommenden Flüchtlinge sind auch wir nicht frei von Ängsten, Zweifeln und Fragen: Wie
sollen wir mit fremden Kulturen umgehen? Wie kann die Integration der Flüchtlinge aus ganz un-
terschiedlichen Herkunftskulturen gelingen? Gibt es Grenzen der der Offenheit? Wie sieht ein
angemessener Umgang mit Fremdheit für jeden Einzelnen aus? Inwiefern müssen auch wir uns
verändern, damit Menschen, die nach Deutschland flüchten, sich integrieren können? Bedarf es
eines positiven Leitbildes, an dem sich alle orientieren können oder sollen? Ohne eine offene
Auseinandersetzung über diese Fragen können die Herausforderungen der Einwanderung und
Integration von Flüchtlingen nicht gemeistert werden.
„Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“, meinte der weise Karl Valentin. In diesem Sinne
muss es darum gehen, Fremdheit zu überwinden, damit wir alle – neu Dazukommende und
bereits hier Lebende – uns nicht fremd fühlen. Dies kann am besten mit einer Verständigung
über unsere Werte, Hoffnungen, Ängste und Zweifel geschehen. Erst vor diesem Hintergrund
können wir die Chancen und Möglichkeiten der Einwanderung angemessen einschätzen und
nach Wegen für eine positive Zukunft für alle suchen.
Hierzu möchten wir ein Gespräch auf Basis der Dialog-Methode von David Bohm durchführen.
Im Dialog wird es möglich, individuelle und kollektive Ideen, Überzeugungen, Hoffnungen und
Ängste zu erkunden und neue Perspektiven zu erschließen. Der Dialog ist ergebnisoffen und
hierarchiefrei. In Abgrenzung zur Diskussion gibt es in ihm keine richtigen oder falschen
Meinungen. Die Teilnehmer überzeugen einander nicht, sondern teilen ihr Denken. Die Essenz
des Dialoges ist Lernen – nicht als Resultat der Aufnahme von Informationen oder Theorien,
sondern als Teil eines fortwährenden Prozesses von kreativem Miteinander. Bei Kaffee und
Kuchen wird nach einer kurzen Einführung zur Dialog-Methode direkt in das Gespräch einge-
stiegen.
Gesprächsleitung:
Susanne Gölitzer und Mathias Fechter
Termin:
Sonntag, 13. März 2016, 16.00-19.00 Uhr
Veranstaltungsort:
Frankfurt a.M./Bornheim
Anmeldung:
Die Veranstaltung ist nur für die Teilnehmer der ersten Dialogrunde offen.
Es wird Kaffee und Gebäck geben.
Bild: © BarbaraALane, pixabay, Creative Commons, CC0 Public Domain