Flüchtlinge, Zusammenleben und Umgang mit Fremdheit

Von der Möglichkeit, Verunsicherung im Dialog zu überwinden

Vortrag –  Zu Gast bei der 12. Ringvorlesung „Einblicke in die Psychoanalyse –
Begegnungen mit Menschen mit Fluchterfahrung“ der Philipps-Universtät Marburg

Die Zuwanderung von Flüchtlingen hat in weiten Teilen der Bevölkerung zu einer starken
Verunsicherung geführt. Nicht nur bei Menschen, die der Aufnahme von Flüchtlingen ohnehin
ablehnend gegenüber stehen, sondern auch bei jenen, die für Willkommenskultur und
Flüchtlingshilfe eintreten. Die Flüchtlingsdebatte hat gerade auch diesen Teil der Bevölker-
ung verunsichert, da gehegte Selbstverständlichkeiten einer humanen Flüchtlingspolitik
mittlerweile bis in den eigenen Freundschaftskreis hinein in Frage gestellt werden.

Verunsicherung birgt generell das Risiko, dass sie als Gegenreaktion übertriebene
Komplexitätsreduktion oder gar mentale Abschottung provoziert. Dem entgegen wirken
kann die besondere Gesprächsform des Dialogs. Der Dialog bietet einen geschützten Raum,
in dem Verunsicherung und Zweifel zugelassen werden können und andere Ansichten an
Bedrohung verlieren. Im gemeinsamen Denken kann zugleich das eigene Denken reflektiert
und geordnet werden. Was dialogische Gesprächsverfahren zu einem kreativen und
zugleich konstruktiven Umgang mit Verunsicherung beitragen können, wird in dem
Vortrag anhand der Flüchtlingsdebatte erläutert.

Mit:
Mathias Fechter und Susanne Gölitzer

Ort:
Philipps-Universtät Marburg, Deutschhausstr. 12 (DH), Marburg

Termin:
Mittwoch, 31.05.2017, 18.15 – 19.45 Uhr

Das Programm der Ringvorlesung ist hier zu finden.